JUBILÄUM
WIR BEWEGEN WINTERTHUR -
SEIT 20 JAHREN
In zwanzig Jahren ist viel passiert: Wir blicken auf Highlights und denkwürdige Momente des Winterthurer Velofrühlings, des lokalen Veloverkehrs und der Velowelt.
2004
Am 24./25 April findet der erste Winterthurer Velofrühling statt. 14 Fahrradhändler aus Winterthur machen bei der dezentralen Ausstellung mit. Ein gemeinsames Strassenfest an der Tösstalstrasse in der Altstadt rundet den Event ab.
Ein Kettenriss bremst den Favoriten Christoph Sauser am olympischen Mountainbike-Rennen aus. Es ist bisher das einzige Mal, dass die Schweizer Mountainbiker ohne olympische Medaille heimkehren.
In der Schweiz werden gesamthaft 1’800 E-Bikes verkauft. 20 Jahre später rollen jährlich alleine in Winterthur mehr neue Elektrovelos auf die Strasse. In der Schweiz steigt der Verkauf auf über 200'000 Stück und übertrumpft damit die Mofa-Verkäufe in deren besten Jahren.
2005
Der Winterthurer Velofrühling richtet zum ersten Mal einen Wettbewerb aus: Wer bei allen teilnehmenden Geschäften vorbeifährt und einen Buchstaben für das Lösungswort abholt, kann Preise im Gesamtwert von über 4'000 Franken gewinnen.
Der Hersteller Gary Fisher bringt die ersten Mountainbikes mit 29’’-Rädern in die Schweiz. Der Start ist harzig. 2009 wird der Vertrieb wegen mangelnder Nachfrage zwischenzeitlich sogar eingestellt. Ab 2012 beginnt der Siegeszug der Laufradgrösse, die heute Standard ist für Offroad-Bikes.
2006
Die BFU-Helmaktion ist ein wichtiger Aufhänger der ersten gemeinsamen Ausstellungen des Winterthurer Velohandels: Eine beschränkte Anzahl von Gutscheinen à 20 Franken für den Kauf eines Velohelms liegt in allen Velogeschäften auf. Die Kampagne wirkt: In den vergangenen Jahren ist die Helmtragequote von 27 % aller Velofahrenden auf 47 % angestiegen.
2007
Im Rahmen des Programms «Energiestadt» würdigt und unterstützt die Stad Winterthur den Winterthurer Velofrühling als Anstoss für eine gesunde und ressourcenschonende Mobilität.
Carbon wird mehrheitsfähig: Immer mehr Hersteller bauen Velorahmen aus Kohlefaser-Material für Rennvelos und Mountainbikes. Weil diese anders als früher spürbar leichter und stabiler sind als solche aus Aluminium, setzt sich der neue Werkstoff durch.
2008
Der Masterplan «Stadtraum Winterthur» wird umgesetzt. Als Teile davon entstehen zahlreiche neue Veloparkplätze rund um den Hauptbahnhof, z.B. die Velostation Stellwerk mit 800 Plätzen.
Am Winterthurer Velofrühling lockt eine Velopumpe zum Sonderpreis das Publikum in die teilnehmenden Velogeschäfte. Die Velohändler werben gemeinsam in den Winterthurer Stadtbussen für ihren Event.
2009
Die Programmzeitung zum Winterthurer Velofrühling bietet erstmals auch Informationen rund ums Velo, die über den eigentlichen Anlass hinausgehen. 2009 startet die Zeitung mit einem Tourentipp ins Umland von Winterthur. Später folgen Kaufberatungen für Elektrovelos, Vorstellungen der neusten Velotrends und Berichte zu Verbesserungen der Velo-Infrastruktur in Winterthur.
Die Finanzkrise hinterlässt Spuren im Velomarkt: Viele Schweizerinnen und Schweizer verzichten darauf, sich ein neues Velo zu leisten. Dafür lassen sie sich ein bereits vorhandenes Bike wieder richtig gut flott machen, damit es noch ein paar Jahre hält. In den Werkstätten des Winterthurer Velohandels herrscht Hochbetrieb.
2010
Es schneit! In den zwanzig Jahren hat der Velofrühling ein einziges Mal Pech mit dem Wetter. Manchmal ist es zwar am Ausstellungswochenende noch sehr kalt, aber fast immer geht der Anlass bei schönem Wetter über die Bühne.
Fabian Cancellara wird nach einem eindrücklichen Sieg bei Paris-Roubaix beschuldigt, einen Elektromotoren benutzt zu haben. Die Vorwürfe erweisen sich als haltlos. Das E-Bike gewinnt dadurch aber zusätzliche Aufmerksamkeit und verleitet zu Träumen.
2011
Wir machen es selbst: Weil es kaum stimmungsvolle Bilder von Elektrovelos gibt, organisieren die Winterthurer Velohändler kurzerhand selbst ein Fotoshooting. Die gelungenen Bilder kommen bei der Einladung zum Winterthurer Velofrühling zum Einsatz.
Bosch lanciert seinen ersten Mittelmotor. Dieser gefällt durch einfache Bedienung, Zuverlässigkeit und angenehme Tretunterstützung. Dass dieser Motor für viele Hersteller verfügbar ist, verleiht dem Elektrovelo-Segment einen zusätzlichen Schub.
2012
Die ersten Mountainbikes mit Tretunterstützung durch Elektromotor lösen heftige Diskussionen aus über fehlenden Sportsgeist und bedrohte Naturräume. Ungeachtet finden diese Bikes sehr schnell viele Fans, die mit den zahmen Elektrovelos der ersten Jahre nichts anfangen konnten.
Die Velovignette wird abgeschafft. Der damit verbundene obligatorische Versicherungsschutz fällt weg und kann neu über die Privathaftpflicht-Versicherung abgedeckt werden. Unangenehmer Nebeneffekt: Weil die Vignette mit der eindeutigen Identifikationsnummer fehlt, fällt es der Polizei schwerer, gestohlene und wieder aufgefundene Velos der Besitzerin, dem Besitzer zurück zu geben.
2013
Ein Bild schlägt Wellen: Für Cover der Eventzeitung und Werbeplakate nutzt der Winterthurer Velofrühling ein Motiv, das in St.Gallen geschossen wurde. Das ist den Ostschweizer Medien sogar eine Schlagzeile wert. Über den Event selbst berichten sie nicht. Dem Velofrühling schadet es nicht: Der Anlass findet bei schönstem Frühlingswetter regen Zuspruch der lokalen Bevölkerung.
2014
Die ersten Gravelbikes erscheinen auf dem Markt. Dank Scheibenbremsen, breiteren Reifen, angepasster Übersetzung und komfortablerer Geometrie begeistern diese Modelle Menschen, die bisher mit dem Rennvelo nichts anfangen konnten. Der Boom hält bis heute an und treibt die Nachfrage nach Rennvelos auf ein Rekordniveau.
2015
Das Fatbike erscheint als Spielart des Mountainbikes, einfach mit doppelt so breiten Reifen wie gewohnt. Die neue Kategorie wird als Belebung des motorlosen Mountainbikes gefeiert und von vielen Herstellern lanciert. Weil sich der Nutzen der dicken Pneus in den meisten Fahrsituationen in Grenzen hält, verschwanden die Fatbikes so schnell wieder vom Markt, wie sie aufgetaucht sind.
Preise von Velos und E-Bikes sind am Winterthurer Velofrühling ein grosses Thema: Weil der Wechselkurs des Euros zum Franken abstürzt, sind viele Produkte in Deutschland plötzlich viel billiger als in der Schweiz. Der Velohandel gleicht seine Preise rasch an und profitiert davon, dass viele Velofahrerinnen und Velofahrer den Service in der Nähe ihres Wohnorts schätzen.
2016
Die Velogeschäfte hinter dem Winterthurer Velofrühling lancieren gemeinsam mit Abus den Stadthelm. Mit der dazugehörigen Kampagne möchten sie Velofahrende motivieren, auch im Alltagsverkehr einen Velohelm zu tragen.
Der Winterthurer Radball-Weltmeister Peter Jiricek und Stadträtin Barbara Günthard-Maier unterstützen das Anliegen als Botschafter. Die Kampagne und der schlichte, schicke Helm kommen an: Über 1'200 Stadthelme schützen die Köpfe von Velofahrenden und tun darüber hinaus Gutes: Vom Verkaufserlös fliessen pro Helm fünf Franken an die Stiftung Fragile Suisse, die Menschen mit Hirnverletzungen unterstützt.
2017
Das Velo feiert seinen 200. Geburtstag, und die Velostadt Winterthur feiert mit! Im Gewerbemuseum findet die vielbeachtete Ausstellung «Bike – Design – City» statt. Für Besucher des Winterthurer Velofrühlings ist der Eintritt am Ausstellungswochenende kostenlos.
2018
Ein Jahrhundert-Frühling mit mildem und freundlichem Wetter fördert die Lust am Velofahren. Als Folge davon feiert der Winterthurer Velofrühling seine bisher erfolgreichste Austragung. Zum Publikums-Ansturm beigetragen haben ein enormes Medienecho und die rundum erneuerte und vergrösserte Programmzeitung. Der Wettbewerb lockt mit Velopreisen im Rekordwert von 12'000 Franken.
2019
Als erster lokaler Verein engagiert sich Porco di Mare am Winterthurer Velofrühling und organisiert Mountainbike-Touren.
Diese kommen sehr gut an und sind der Ausgangspunkt für die spätere Präsenz aller lokalen Velovereine am Velofrühling.
2020
Covid bremst den Velofrühling aus: Zwei Wochen vor dem Anlass verhängt der Bund einen landesweiten Lockdown. Zum ersten Mal muss der Anlass pausieren. Das Velo boomt trotzdem: Es werden so viele Velos gekauft wie noch nie.
Ein weiterer Hit entwickelt sich exklusiv in Winterthur: Die Winterthurer Velogeschäfte lancieren die «Stadtweste» als Beitrag zur Verkehrssicherheit. Die neu gewählte Stadträtin Katrin Cometta unterstützt die Kampagne persönlich.
Die silbergraue Weste mit aufgedruckter Winterthurer Skyline kommt sehr gut an: Die erste Serie von 600 Stück ist innert weniger Wochen ausverkauft. Die grosse Nachfrage hält sich bis heute: Aktuell machen sich bereits über 1'500 Winterthurerinnen und Winterthurer mit der Winterthurer Stadtweste auf dem Velo sichtbar, und es werden ständig mehr.
2021
Velotage statt Velofrühling: Die anhaltende Covid-Pandemie und die Lieferengpässe der Velohersteller nach dem enormen Nachfrageboom des Vorjahres sorgen für einen Datumswechsel: Die traditionsreiche Ausstellung des Winterthurer Velohandels findet zum ersten und bisher einzigen Mal im September statt. In der Ausstellungszeitung geben die Velohändler Tipps, wie man lange Wartezeiten aufs neue Wunschvelo vermeiden kann.
2022
Der Veloboom der letzten zwei Jahre gibt Kraft für frische Ideen: Im Anschluss an die dezentrale Veloausstellung mit Workshops, Ausflügen und Referaten in den Velogeschäften steigt die Winterthurer Velonacht: Ein vielfältiges Programm und sommerliches Wetter locken Ende Mai Hunderte von Velofans auf den Lagerplatz. Das Fest hätte die ganze Nacht dauern können, hätte der FC Winterthur nicht an diesem Tag um den Aufstieg in die Super League gespielt. Der FCW gewinnt und die Velofans schliessen sich den Fussballfans auf der Stadthausstrasse an, um ihre Mannschaft und den grossen Sieg zu feiern.
Zum Fest auf dem Lagerplatz lancieren die Winterthurer Velogeschäfte den Velöler. Das alkoholfreie Panache aus Winterthurer Produktion wird zum heimlichen Star der Velonacht und die erste Auflage ist innert kürze ausverkauft.
2023
Der Erfolg des Vorjahres ermutigt den Velofrühling zur grössten Programmänderung seiner Geschichte: Zum ersten Mal findet der Anlass vollständig auf dem Lagerplatz-Areal statt. Er öffnet sich für weitere Attraktionen rund um das Velo und kann somit ein noch reichhaltigeres Programm bieten. Das kommt an: Über 3'500 Velofans besuchen den Anlass trotz kühlem und unsicherem Wetter.
2024
Im zwanzigsten Jahr ist der Winterthurer Velofrühling eine feste Grösse in der städtischen Agenda. Das bunte und vielfältige Velofest auf dem Lagerplatz hat sich etabliert. Es schliesst den Kreis zur ersten Austragung des Velofrühlings, wo bereits an einem zentralen Platz die Freude am Velo gefeiert wurde.